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Gewichtsverlust im Alter
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Symbolbild

Welche Gründe führen zum unkontrollierten Abnehmen? Wie kann der Appetit wieder angeregt werden? Was können Sie selbst und Ihre Angehörigen tun?

Während die Volkskrankheit Übergewicht und Adipositas in aller Munde ist, findet der ungewollte Gewichtsverlust bei Senioren weniger Beachtung. Dabei leiden laut dem Deutschen Ärzteblatt 10 – 20 Prozent aller alleinlebenden Senioren sowie bis zu 60 Prozent aller Bewohner in Alters- und Pflegeeinrichtungen an Mangel- und Unterernährung.

Plötzliches starkes Abnehmen im Alter hat negative Auswirkungen auf die Gesundheit. Spätestens dann, wenn Betroffene nur noch „Haut und Knochen“ sind, schnell ermüden, häufig stürzen und zusehends ihre Lebensfreude verlieren, ist Handeln angezeigt. Zumal sich dahinter Ursachen auf körperlicher, psychischer oder kognitiver Ebene verbergen können.

Warum starkes Abnehmen im Alter gefährlich ist

Starkes Abnehmen im Alter führt nicht nur dazu, dass Fettpolster aufgezehrt werden, sondern vor allem Muskelmasse. Diese wird im Alter ohnehin weniger. Mit 30 Jahren erreicht der Körper das muskuläre Maximum. Wird nicht entgegengesteuert, baut er nun pro Jahr bis zu ein Prozent Muskeln ab. Setzt sich dieser Vorgang fort, haben betagte Senioren 40 – 50 Prozent ihrer Muskelmasse verloren.

Ungewolltes Abnehmen im Alter beschleunigt diesen Vorgang und kann zu einem Teufelskreis führen. Betroffene sind weniger leistungsfähig und stürzen häufiger. Sie müssen öfters Pausen beim Treppensteigen einlegen, können Einkäufe kaum tragen. Folglich werden sportliche und alltägliche Aktivitäten eingeschränkt, wodurch sich die Muskeln noch schneller abbauen.

Das zweite Problem: Wer im Alter zu wenig isst, nimmt meist auch zu wenig Nährstoffe zu sich. Zuwenig Calcium und Vitamin D begünstigen Osteoporose, ein Mangel an Zink, Selen, Vitamin A, D und C schwächt das Immunsystem, fehlende B-Vitamine führen zu schnellerer Erschöpfung und Müdigkeit. Essenzielle Fettsäuren halten die (Gehirn-)Zellen gesund, während Proteine verschiedenste Funktionen im Stoffwechsel erfüllen. Es ist also wichtig, sich nicht nur ausreichend, sondern auch ausgewogen zu ernähren.

Alles noch im Rahmen?

Wer innerhalb von sechs Monaten ungewollt mehr als 10 Prozent seines Gewichtes verliert, sollte dringend einen Arzt aufsuchen. Dieser berücksichtigt in seiner Anamnese nicht nur körperliche, sondern auch physische und soziale Faktoren.

Blut-, Urin- und Stuhluntersuchungen, Allergietests, eine Ultraschalluntersuchung des Bauchraums, Magen- und Darmspiegelungen, Kernspin- oder Computertomografien können weitere Aufschlüsse geben.

Ungewollter Gewichtsverlust: Das sind die häufigsten Ursachen

Bei dem Thema denken viele automatisch an Krebserkrankungen, sowohl bevor sie erkannt sind als auch die damit verbundenen Folgen einer Chemo- und Strahlentherapien, die Patienten häufig regelrecht „auszehren“. Tatsächlich zeigen Studien aber auf, dass ungewollter Gewichtsverlust im Alter in nur 10 bis 38 aller Fälle auf Malignome zurückzuführen ist. Die Mehrheit beruht auf einem Zusammenspiel anderer Ursachen.

Kaum noch eigene Zähne, ein schlechtsitzendes Gebiss, Schmerzen beim Kauen: häufig sind die Gründe im Mund anzutreffen. Feste Speisen werden zur Herausforderung, während pürierte Speisen und Breie aus optischen Gründen oder falschem Stolz abgelehnt werden. Ebenso häufig sind Geruchs- und Geschmacksstörungen im Alter (Dysgeusie). Wenn Essen nicht mehr schmeckt, mangelt es an Appetit.

Auch Schluckbeschwerden, zum Beispiel als Begleiterscheinung von Parkinson oder Alzheimer sowie Erkrankungen von Hals und Rachen kommen als Ursache in Frage.

Erbrechen und Durchfälle führen dazu, dass der Körper die Bestandteile der Nahrung nicht mehr ausreichend resorbieren kann. Dahinter können sich Infekte und Erkrankungen wie chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (z. B. Morbus Chron), Pankreatitis oder unentdeckte Nahrungsmittelallergien verbergen. Erkrankungen wie eine Schilddrüsenüberfunktion oder manche Autoimmunerkrankungen gelten als weitere Auslöser für ungewollten Gewichtsverlust.

Auch manche Medikamente können als Nebenwirkung ein ungewolltes Abnehmen im Alter zur Folge haben. Arzneimittel gegen Schlaflosigkeit oder Depressionen führen bei falscher Einnahme oder zu hoher Dosierung zu Schläfrigkeit, so dass aufgrund von Müdigkeit nicht richtig gegessen wird. Auch Genuss- oder Suchtmittel wie Alkohol, Tabak, Kokain und Opiate führen zu verringertem Gewicht.
Einsamkeit, Depressionen, der Verlust des Partners – dass Probleme auf den Magen schlagen, ist bekannt. Jedoch sind Depressionen bei älteren Menschen schwieriger zu diagnostizieren. Wer jahrelang andere bekocht hat, hat manchmal Probleme, ein Mahl mit Wertschätzung für sich selbst zuzubereiten.
Ob Schälen, Schneiden, Portionieren: Arthritische Verformungen der Hände oder Erkrankungen wie Parkinson, die ein starkes Zittern der Gliedmaßen verursachen, erschweren die Essenszubereitung und das Essen. Hier bietet sich biegbares und leichteres Spezialbesteck mit rutschfesten Griffen als Lösung an. Fortschreitende Demenz führt dazu, dass Mahlzeiten entweder ganz vergessen werden oder dass Schwierigkeiten dabei auftreten, Speisen planvoll umzusetzen.
Da ist zum einen der Verlust von Sozialkontakten und Bezugspersonen. Hat stets die Ehefrau das Kochen übernommen, ist so mancher Witwer mit der Zubereitung einer warmen Mahlzeit überfordert. Folge: Es wird zu Fertiggerichten gegriffen, die kaum Nährwert bieten. Zum anderen können sich finanzielle Gründe hinter einem starken Abnehmen im Alter verbergen. Beispiel: Reicht die Rente nicht aus, um das Eigenheim zu halten, wird am Essen gespart.  

Das Essen schmeckt nicht mehr im Alter? So kurbeln Sie den Appetit an

  • Experimentieren Sie mit Kräutern und Gewürze. Wenn Sie es gut vertragen, können Sie Ihr Essen mit Chili, Paprikapulver, Pfeffer, Knoblauch, Curry oder Kurkuma würzen. Insbesondere Kurkuma färbt Speisen in einen warmen Orangeton, was fade aussehende Breie sofort appetitlicher wirken lässt. Auch Kräuter bieten optische Anreize, wenn das Gericht mit einem paar Stängeln Petersilie garniert wird.
  • Verwenden Sie Gewürze, die gleichzeitig den Appetit ankurbeln. Dazu gehören Ingwer, Zimt, Fenchel und Anis. Bitterstoffhaltige Obstsorten sind Zitronen, Orangen und Grapefruits. Kräuter oder Gemüse mit einem höheren Anteil an Bitterstoffen wie Ingwer, Pfeffer, Thymian, Lorbeerblätter, Liebstöckel und Löwenzahn, Radicchio, Rosenkohl und Chicoree regen die Magensaftproduktion an. Dafür eignen sich auch Tees aus Engelwurz, Tausendgüldenkraut, Beifuß und Schafgarbe. Einfach zum Einnehmen (vor dem Essen) sind fertige bitterstoffhaltige Tropfen aus Ihrer Apotheke. Spätestens der knurrende Magen erinnert daran, wieder etwas zu sich zu nehmen.
  • Bereitet das Kochen immer mehr Mühe, bieten sich Lieferservices wie das Essen auf Rädern an, um Sie regelmäßig mit Mahlzeiten zu versorgen.
  • Studien zeigen: Senioren essen in Gesellschaft mehr als alleine. Verabreden Sie sich mit Freunden, Familienmitgliedern, Nachbarn. Viele Seniorentreffs veranstalten kulinarische Zusammenkünfte.
  • Gibt es beim Kauen Probleme, die Speisen pürieren oder kleinraspeln. Smoothies oder Suppen sind leicht einzunehmen und bringen gesunde Vielfalt auf den Speiseplan.
  • Bewegung regt den Appetit an!
  • Das Auge isst mit: Speisen liebevoll zuzubereiten und mit Kräutern, Sprossen, Nüssen, Kernen oder Früchten zu dekorieren, steigert die Lust aufs Essen.
  • Es kann hilfreich sein, eine Mahlzeit durch eine spezielle Trinknahrung aus der Apotheke zu ergänzen, die leicht verdauliche Proteine und Kohlenhydrate in einem genau abgestimmten Verhältnis enthält.

Welche Lebensmittel sollten auf Ihrem Speiseplan stehen?

Einfache Faustregel: Nimmt das Nahrungsvolumen ab, sollte automatisch die Nährstoffdichte zunehmen. Sprich: leere Kalorien wie in Weißbrot, Fast Food und Süßigkeiten besser meiden. Bevorzugen Sie stattdessen Vollkornprodukte, Salat, Obst und Gemüse, die Sie gleichzeitig mit vielen Vitaminen und Ballaststoffen versorgen. Omega-3-Fettsäuren sind wichtig für die Gesundhaltung der (Gehirn-) Zellen. Diese finden sich in hochwertigen Ölen wie Lein- und Rapsöl, in fetten Speisefischen wie Lachs sowie in Nüssen, Kernen und Samen. In Ihrer Apotheke gibt es Omega-3- Fettsäuren in Form von Kapseln oder als Öl zum Einnehmen aus gereinigtem, schadstofffreiem Fisch- oder Algenöl (vegan).

Ein Augenmerk sollte auf der ausreichenden Proteinzufuhr liegen, um die Muskelmasse und die Stoffwechselfunktionen zu erhalten. Bausteine für die Proteine sind Aminosäuren, wovon 8 essentiell sind, d.h. sie müssen mit der Nahrung aufgenommen werden, da sie der Körper nicht herstellen kann. Da Fleisch und Fisch beim Kauen meist Probleme bereiten, können Sie auf Frischkäse, Rührei oder Omelett ausweichen. Als pflanzliche Proteinquellen bieten sich Hülsenfrüchte wie Erbsen, Linsen und Kichererbsen an, die in Form von Eintöpfen, Suppen oder Aufstrichen (wie Hummus) leichter einzunehmen sind. Auch Tofu eignet sich hervorragend als Fleischersatz, da seine Konsistenz wesentlich weicher ist.

Weiterer Tipp: Reichern Sie Ihre Nahrung mit Proteinpulvern an. Da Molkeprotein nicht von jedem vertragen wird und langfristig eine Belastung für die Nieren darstellen kann, stehen Ihnen zahlreiche pflanzliche Proteinpulver zur Verfügung. Reisprotein liefert das volle Spektrum an Aminosäuren. Hanfprotein wird vom Körper besonders gut aufgenommen, Erbsenprotein hat ebenfalls eine hohe Bioverfügbarkeit, während Lupinenprotein sogar basisch wirkt.

Noch einfacher – da schon fertig zusammengestellt – sind Kapseln zum Einnehmen, die alle 20 oder die 8 essentiellen Aminosäuren enthalten: In Ihrer Apotheke gibt es spezielle Aminosäurekapseln mit einer hohen biologischen Wertigkeit, die direkt vom Körper aufgenommen und verarbeitet werden können und gerade im Alter eine hervorragende Ergänzung zu täglichen Ernährung darstellen.

Trinkpäckchen aus der Apotheke

Die einfachste Methode, Ihre Aufnahme an Nährstoffen sicherzustellen, sind kohlehydrat- und proteinreiche Trinkpäckchen aus unserer Apotheke. Diese bieten wir in verschiedenen Geschmacksrichtungen an, auch neutral zum Untermischen in Suppen oder Breis. Sie gibt es mit unterschiedlichem Kaloriengehalt, evtl. mit Ballaststoffen angereichert und nicht nur zum Trinken, sondern auch zum Löffeln. Damit können Sie bequem und gesund eine Mahlzeit pro Tag ergänzen oder ersetzen. Bei Bedarf sind auch Trinknahrungen auf Rezept verordnungsfähig. Wir beraten Sie gerne!

Jan Henning Staggenborg,

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